Rhetorik. Die Kunst, andere mit Worten zu fesseln. Das kann mittels spannender Inhalte geschehen, blumiger Wortwahl oder der gezielten Kommunikation von Sätzen, die der Zuhörer hören möchte.
Großartige Redner bergen aber immer auch eine Gefahr. Wer Themen interessant verkaufen kann, andere gar mitreißt, wird mächtig. Und wie mit jeder Art von Macht geht auch von dieser Gefahr aus. Wer sich berauschen lässt von diesem Gefühl, der will es immer wieder erleben und wird bei dem Versuch möglicherweise in seiner Themenwahl drastischer, provokanter.
Wohin das führen kann, haben unsere (Ur) Großeltern vor langer Zeit schmerzhaft erfahren müssen und können auch wir in der derzeitigen Politik beobachten. Doch auch woanders, in Firmen oder bei motivierenden “wie wird man reich“-Vortragenden lässt sich das beobachten.
Stellt man diese Machtsymptome bei sich selbst fest, sollte man beginnen, seine Manuskripte zu überschlafen und Freunde zu Rate zu ziehen. Als Zuhörer gilt es, sich von der Sprechdynamik zu lösen und den Inhalten zu folgen – auch wenn dies zugegebenermaßen bei einem begnadeten Redner wirklich kompliziert sein kann. Aber lasst euch nicht einlullen und bildet euch eure eigene Meinung. Nur so verhindert ihr, unbemerkt übers Ohr gehauen zu werden. Vermute ich.
Keep on rockin‘
Ree