Relativität. Eines der nervigsten Dinge unseres Daseins. Dieses gefühlte dahinschleichen von Minuten, wenn auf etwas gewartet wird oder man sich in einer unangenehmen Situation befindet, während die Zeit förmlich zu rasen scheint, sobald uns Gutes widerfährt.
Nun wird das erst richtig nervig, wenn es sich nicht mehr um stundenweise Phänomene handelt, sondern sich durch das Leben zieht. Wenn es zähe, langweilige Tage gibt, aber die Zeit in Summe dennoch rast. Wenn man merkt, wie Freunde und deren Kinder immer älter werden und man selbst dahingehend nichts auf die Reihe bekommt, obwohl einem das nächste Lebensjahrzehnt in gar nicht mehr so weiter Ferne bedrohlich zuzwinkert.
Die Krux ist, dass gute Zeiten echt schnell vorbei ziehen und, schwups, ist man drei Jahre älter, steht kurz vor dem finalen familiären Schritt und dann doch wieder nur mit leeren Händen vor einem Scherbenhaufen. Dazu kommt, dass jede Enttäuschung schwerer wiegt als die vergangene, jeder Neubeginn mehr Kraft erfordert und oft zur Alternative des sich verkriechens führt. An Achterbahntagen kommt das besonders offen zutage, wie ich heute wieder merken durfte. Top Aktivitäten machen Spaß, lassen die Stunden verfliegen und die darauf folgende Einsamkeit zieht sich wie Kaugummi, verbunden mit der quälenden Frage, warum diese Wohlfühlmomente nicht ewig dauern können. Darauf erstmal etwas Schokolade.